Über mich
- Petra Kannchen "Pippilotta"
- Ich bin Ich. Ein humorvoller,lebenslustiger Mensch,der sich selbst nicht so ernst nimmt. Vielseitig interessiert,immer auf der Jagd nach Neuem. Lebensmotto: Hinfallen,Aufstehen,Krönchen richten,weitergehen.
Grüß Gott
Meine Name ist Petra Kannchen,ich bin evangelisch und wohne in Hessen.
In diesem Blog geht es um das Thema Glauben und Kirche.
Aber nicht als staubtrockene Belehrungen sondern ganz praktisch und manchmal auch mit einem Augenzwinkern.
Dienstag, 27. Dezember 2016
Weihnachtszeit
Auch wenn die eigentlichen Weihnachtsfeiertage schon vorbei sind befinden wir uns in der Weihnachtszeit,die am 02.Februar mit Maria Lichtmess endet.
Ihr habt euch schon bestimmt gefragt,wo ist sie denn ab geblieben?Warum schreibt sie nichts?
Die Antwort ist : keine Zeit,keine Kraft und auch keine Lust.
Die Adventszeit war dieses Jahr für mich eine sehr stressige Zeit,verbunden mit Trauer,Wut,Angst,Selbstzweifeln und Krankheit.Eine sehr dunkle Zeit in der mich oft von Gott verlassen gefühlt habe,er mich aber doch getragen hat, unbemerkt.Mit diesem Gefühl bin ich dann auch in die Weihnachtsfeiertage gegangen.Mir war dieses Jahr überhaupt nicht weihnachtlich zumute.Die Festtagsvorbereitungen waren für mich eher eine lästige Pflicht und am Heiligabend bin ich körperlich und emotional total erschöpft in die Kirche gewankt.Ein ganz kleiner Hoffnungschimmer flammt während der Predigt auf,als der Pastor uns zu sagte:"euch ist heute der Heiland geboren"Diese Zusage die der Engel den Hirten macht.Die Hirten,die in der Gesellschaft ganz unten stehen,die bekommen diese Zusage.Genauso fühlte ich mich auch,ganz unten.Also auch zu mir spricht der Engel:"dir ist heute der Heiland geboren." Ich habe es gehört,aber nicht aufgenommen.Der Heiligabend verlief durchwachsen,zu viele Alltagssorgen,Konflikte und Spannungen,Trauer um verstorbene Familienangehörige überschatteten ihn.(Anfang Dezember habe ich meine Lieblingstante zu Grabe getragen und vor einem Jahr ist meine Schwiemu gestorben.)
Der erste Feiertag verlief nicht wesentlich besser.Auch dort wieder ein kleiner Hoffnungschimmer während der Predigt im Gottesdienst,diesmal von katholischer Seite.Der Pfarrer meinte Weihnachten ist kein Gefühl,das man anknipsen kann.Zu Weihnachten gehört auch das Dunkle,das kann man nicht ausblenden.Genau so habe ich es auch empfunden,ich hatte kein Weihnachtsgefühl.Mein jüngerer Sohn verwickelte mich in eine Diskussion über Weihnachtsgefühle.Für ihn ist Weihnachten heile Welt,alles ausblenden und fertig.Dann ging es wieder los,du bist doch Christin und da solltest du,müßetst du usw. Ich versuchte Gegenargumente zu bringen,wie in der Bibel steht eigentlich nichts von heiler Welt,die Weihnachtsgeschichte ist keine Seifenoper a la Hollywood,nein zählte alles nichts.Irgendwann gab ich etwas enttäuscht und traurig auf.
So etwas erlebe ich oft,nicht nur in der Familie,du als Christ,... und dann geht es los.Ich weiß nicht,was die Leute von einem erwarten.Sollen wir mit einem Dauergrinsen im Gesicht herumlaufen,alles hin nehmen oder wie? Für uns gilt wie für alle Menschen,es gibt Licht und Schatten,uns ereilen Schicksalsschläge usw.,doch wir sind von Gott getragen,auch wenn wir das manchmal vergeßen.Zum Glück werden wir von ihm dann daran erinnert.
Ja Weihnachten hat sich zu einem heile Welt Fest entwickelt,so nach dem Motto Friede,Freude,Eierkuchen.Glanz,Glimmer und Konsum,das ist Weihnachten im 21. Jahrhundert.
Doch zu Weihnachten gehören nun mal Licht und Schatten.Erinnern wir uns:
Wie geht es los? Maria wird schwanger,nicht verheiratet und das Kind ist nicht von Josef.Zack,schon der erste Hammer.Josef ist ja auch nicht erfreut und muß erst noch überzeugt werden.Dann die Volkszählung,Maria und Josef müssen sich auf den Weg nach Bethlehem machen,zu Fuß wohl bemerkt.Maria hochschwanger,interessierte keinen Menschen.Heute haben die Frauen Mutterschutz, Es war Winter,kalt,oft keine Herbergen und das alles hochschwanger,bestimmt kein Zuckerschlecken.Dann endlich in Bethlehem angekommen,die kleine Stadt platzt aus allen Nähten und Maria und Josef laufen von Herberge zu Herberge.Maria ist am Ende ihrer Kräfte,sie spürt das Baby will auf die Welt kommen und kein Platz zum schlafen.Dann endlich,ein Stall indem sie Unterschlupf finden.Dort wird dann das Kind geboren,Maria war alleine mit Josef,kein Komfort,keine Hebamme oder Ärzte,kein warmes Bad, kein bequemes Bettchen,nein eine Futterkrippe war der Platz für das Neugeborene.Dann für kurze Zeit Frieden,die Hirten kommen vorbei und huldigen dem Kind,später dann die 3 Weisen aus dem Morgenland.Doch schon droht neues Unheil in Gestalt von Herodes,der sich von dem kleinen Jesus bedroht fühlt und ihn umbringen will.Maria und Josef müssen fliehen und können lange Zeit nicht nach Hause.Also heile Welt sieht für mich anders aus.Doch steckt in dieser Geschichte soviel drin und man kann sehr viel daraus lernen.In der Predigt am 1. Feiertag sagte der Pfarrer,das ein Interview mit Gemeindemitarbeitern gemacht wurde,wo jeder einzelne sich überlegen sollte,welche Krippenfigur für ihn und seinen Glauben im Moment steht.Einer sah sich bei den Hirten,die ja ganz unten stehen,am Rande der Gesellschaft.Ich persönlich sah mich dieses Weihnachten ja auch eher bei den Hirten.Für mich ist das die Botschaft zu Weihnachten,Gott kommt zu allen Menschen,aber besonders die Menschen,die am Rand der Gesellschaft leben,Kranke,Aussätzige,Arme,Zöllner(wie Zachhäus) usw,die liegen ihm besonders am Herzen.Gott bringt Licht in die Dunkelheit,er wird Mensch und wohnt unter uns.Er macht sich ganz klein,indem er als kleines,hilfloses Baby zu uns Menschen kommt.Weihnachten hat man im Herzen das ganze Jahr über,es muß wachsen wie eine kostbare Pflanze.Weihnachten ist kein Gefühl das man ein- und ausschalten kann wie ein Radio.Weihnachten ist :Gott wird Mensch und wohnt mitten unter uns,er fühlt mit uns,Leid ist ihm nicht fremd.
Also ich kann mir nicht vorstellen,das Gott über unser Weihnachten besonders erfreut ist.3 Tage heile Welt,bltizblanke Wohnungen,ein super geschmückter Baum mit umweltfreundlichen LEDkerzen,Tische gedeckt mit den köstlichsten Speisen und als Garnitur falsches Lächeln und auf gesetzte Frömmigkeit.Dann wieder Rückkehr zum Alltag mit Egoismus und Rücksichtslosigkeit.
Unsere Aufgabe sollte es sein,dem entgegen zu wirken,doch leider tappen wir zu oft in die Falle und lassen uns von dem Mainstream mit reißen.Irgendwo ist dann doch ein Körnchen Wahrheit dran,wenn es dann heißt du als Christ ...
Vielleicht war diese Adventszeit und das Weihnachtsfest daher eine Botschaft für mich,das ich mich zu weit von Gott entfernt habe.Ich nehme diese Botschaft an und lerne daraus.
Ich ende mit der Zusage des Engels: "euch ist heute der Heiland geboren" egal in welcher Situation ihr euch gerade befindet.
Vielleicht regt meine "Weihnachtsgeschichte " zum Nachdenken an in der Zeit zwischen den Jahren.
Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und gesegnetes ,neues Jahr.
Danke für eure Besuche und Kommentare.
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