Über mich

Ich bin Ich. Ein humorvoller,lebenslustiger Mensch,der sich selbst nicht so ernst nimmt. Vielseitig interessiert,immer auf der Jagd nach Neuem. Lebensmotto: Hinfallen,Aufstehen,Krönchen richten,weitergehen.

Grüß Gott

Meine Name ist Petra Kannchen,ich bin evangelisch und wohne in Hessen.
In diesem Blog geht es um das Thema Glauben und Kirche.
Aber nicht als staubtrockene Belehrungen sondern ganz praktisch und manchmal auch mit einem Augenzwinkern.


Montag, 20. Februar 2017

Gedanken zum Montag









Der Mensch denkt und Gott lenkt.So einfach und doch so schwer.Wir Menschen wollen uns nicht lenken lassen,sondern alles selbst bestimmen.
Ich  möchte es jetzt mal einfach wagen und mich lenken lassen.Auf meinem anderen Blog("mein neues Lebensgefühl") schrieb ich schon davon,das es mir wieder mal nicht gut  ging und was dazu führte.Das war die eine Seite der Medaille,die andere ist,das ich wieder alles alleine schaffen wollte.mein inneres Kind brüllte :"Lass sie.alleine machen." Nun ,bei den Menschen zieht das vielleicht,nicht bei Gott.Der ist hartnäckig und bleibt am Ball.
Seit geraumer Zeit verfolgt  mich das Wort Gerechtigkeit .Es ist Thema des diesjährigen Weltgebetstages,bei dem ich mitarbeite.Die Lesung dazu steht im Mathäus Evangelium 20,1- 16,das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg.Für uns Menschen ja eigentlich ein Unding,das alle den gleichen Lohn bekommen,sowohl die Arbeiter der ersten Stunde als auch die,die nur eine Stunde gearbeitet haben.Jesus will uns damit sagen,das vor Gott alle Menschen gleich sind,egal was sie geleistet haben.Er zeigt auch damit,für wen sein Herz schlägt,für die Armen,die Schwachen,diejenigen unter uns,die von der Gesellschaft verachtet werden.
Da war es schon,das erste Zeichen für mich.In der letzten Zeit gehörte ich zu der Gruppe der Arbeiter,der ersten Stunde.Ich fühlte mich ungerecht behandelt von aller Welt.Das Credo:Immer ich."Warum habe ich so wenig Zeit,warum muß immer ich alles machen,wieso gelingt mir das nicht."Die,der Andere ist besser,hat mehr Zeit,schafft alles,das ist so ungerecht.Ich habe Gott regelrecht genervt damit und ihm die Ohren vollgejammert.Doch das störte ihn nicht,unermüdlich bekam ich dieses Gleichnis unter die Nase gehalten.Letzten Donnerstag dann hat es Klick gemacht.Es war ein bescheidener Tag und ich fühlte mich mal wieder von Gott und der Welt verlassen und ungerecht behandelt.Mein armer Mann diente als Prellbock.Abends war dann die "theologische Werkstatt",eine Diskussionrunde in meiner Gemeinde.Thema,ja genau; das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Unser Pfarrer erklärte uns das Gleichnis ganz genau und nannte die Kernaussage des Gleichnis sei die Gleichstellung,also das alle Menschen vor Gott gleich sind.Da saß ich dann wie ein Häufchen Elend und habe innerlich Abbitte geleistet.
Am Samstagabend wurde ich wieder mit dem Thema Gerechtigkeit konfrontiert in Form der Bergpredigt, also auch Matthäus.Kapitel 5,38 - 48. Es geht um das Thema Vergeltung und Feindesliebe.Wieder saß ich da in der Kirchenbank und dachte,nein das glaube ich jetzt nicht.Wieder hatte ich einen rabenschwarzen Tag hinter mir,wo ich mich ungerecht behandelt fühlt und meinte die ganze Welt hat sich gegen mich verschworen.Wieder war mein Mann der Prellbock.Wieder wollte ich eigentlich am liebsten zu Hause bleiben und meine Wunden lecken.Doch Gott hatte anscheinend genug von meinen Eskapaden und zog mich zum Gottesdienst.Beide Bibelstellen sind für mich und meinen Gerechtigkeitssinn echte Herausforderungen.Jemanden ,der mich geärgert hat,der mir Unrecht getan hat soll ich verzeihen.nein das geht zu weit.Feinde lieben und auf sie zu gehen,also das geht nun überhaupt nicht.Doch ,bei Jesus schon.Das ist sein Weg.Das ist das revolutionäre,der Gegensatz zum Judentum,wie bei Mose im Buch Levitikus 19,1- 2,17-18 nach zu lesen.
Die Predigt dazu war sehr packend und gespickt mit geschichtlichem und kulturellem Hintergrundinformationen.Plötzlich merkte ich,wie ich innerlich immer ruhiger wurde.Ich hatte das Gefühl,als ob Gott ganz leise in mein Ohr flüsterte,verstehst du nun,was ich dir sagen möchte.Lass los,gib sie mir deine negativen Gedanken.Du bist mein geliebtes Kind,genau wie all die Menschen um dich herum.Sie sind genau so wertvoll wie du.jeder bekommt von mir,was er persönlich braucht.
Du sollst mir helfen,den Weg den mein Sohn angefangen zu gehen weiter zu führen.

So nun saß ich da.Was tun? Den ganzen Abend,die ganze Nacht wälzte ich diese Herausforderung in meinem Kopf umher.Gestern fasste ich den Entschluss,ja ich wage es,ich versuche es.Als Christen sollen wir aus der Versöhnung heraus leben,was uns natürlich nicht immer gelingt.Aber wir können es immer wieder versuchen.Das schaffen wir aber nicht alleine,sondern nur mit Gottes Hilfe.
Es hat auch so etwas unglaublich befreiendes,nicht alles alleine schaffen zu müssen.
Ich kann wieder durchatmen und mein Herz wird weit,weit für Gottes große Güte und weit für meine Mitmenschen.Ich brauche nicht über meinen Bruder/meine Schwester zu richten,zu urteilen,das ist nicht meine Aufgabe.Meine Aufgabe ist es,ihnen mit offenen Armen und Liebe entgegen zu treten,auch wenn es vielleicht nicht gleich erwidert wird.Geduld haben und weiter versuchen.Gott hat mit uns auch ganz viel Geduld.
So starte ich nun ganz beschwingt in die kommende Woche und bin gespannt wie Gottes Pläne für mich aussehen.


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